Umfrage: Mobilitätsstationen als sinnvolle Maßnahme zur Reduzierung von Treibhausgasen?

Mobilitätsstationen können Lösungen zur Einsparung von Treibhausgasen im Verkehrssektor sein. Doch wie gut werden diese angenommen? Die Firma Carré Mobility GmbH hat in Maintal-Dörnigheim einen Popup-Mobility Hub mit einem E-Auto und zwei E-Lastenrädern für zwei Monate eingerichtet. Die Frankfurt School of Applied Sciences begleitet das Projekt wissenschaftlich und ruft zur Teilnahme an einer deutschlandweiten Umfrage bis 09.08.2024 auf: https://survey.questionstar.com/ea7374d6.

Der Verkehrssektor ist derjenige Sektor, bei welchem die Bemühungen zur Einsparung von Treibhausgasen bisher deutschlandweit am wenigsten Erfolg gezeigt haben. Laut Umweltbundesamt war der Verkehrssektor im Jahr 2023 für rund 146 Millionen Tonnen Treibhausgase verantwortlich und trug mit rund 22 % zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei. Mit nur 10,9 % Minderung gegenüber 1990 hat der Verkehr seine Emissionen dabei – verglichen mit anderen Sektoren – deutlich weniger verringert.

Eine wichtige Zielgruppe für Maßnahmen zur Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen sind Bewohner*innen von städtischen Wohngebieten, die sehr unterschiedlich sind, was die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel anbetrifft, das Vorhandensein von gut ausgebauten Fahrradwegen, oder auch die Möglichkeit, das eigene E-Auto laden zu können. Auf die Einwohner*innen bezogen, herrscht aus verschiedenen Gründen immer noch der Trend einer hohen Zulassungsrate an Pkws vor, die zum größten Teil noch mit fossilen Energieträgern betrieben werden. Dabei spielt der Bedarf nach Flexibilität in der Fortbewegung eine große Rolle, aber auch der Bedarf nach Zeitersparnis aufgrund eines eng getakteten Alltags. Häufig wird das Auto auch zur Überbrückung der letzten Meile zum ÖPNV genutzt.

Auswertungen der Stadt Maintal zeigen, dass im Jahr 2019 0,52 privat zugelassene Personenkraftfahrzeuge auf einen Einwohner bzw. eine Einwohnerin kamen. Der Anteil an E-Fahrzeugen belief sich auf ca. 0,05 %. Mit Benzin und Diesel betriebene Pkw waren anteilsmäßig mit 94 % vertreten.

Ein Blick in die Zukunft im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes der Stadt macht deutlich, dass eine Erreichung der Klimaneutralität im Verkehrssektor besonderer Anstrengungen bedarf. Der motorisierte Individualverkehr ist bezüglich des Treibhausgasausstoßes bis 2030 in Maintal immerhin als leicht rückgängig prognostiziert. Aus diesen Gründen wurde die klimafreundliche Gestaltung der Mobilität als ein zentrales Handlungsfeld der Stadt ausgewählt und eine Reihe von Maßnahmen hierzu entwickelt.

Ein Ansatz ist beispielsweise die Einführung von Mobilitätsstationen, auch Mobility Hubs genannt. Dabei handelt es sich um ein Angebot an ausleihbaren und möglichst durch Ökostrom betriebenen Fahrzeugen, wie Pkw, Roller, E-Bikes und E-Lastenräder. Der Vorteil von Mobility Hubs ist, dass der Zugang zur Mobilität vor der eigenen Haustür maßgeblich erhöht wird, ohne dafür ein eigenes Fahrzeug nutzen oder gar anschaffen zu müssen. Mobility Hubs können inmitten eines Wohngebietes liegen, sie können aber auch an Bahnhöfen verortet sein, von wo aus Menschen außerhalb des ÖPNV ihren Weg fortsetzen wollen.

Wie gut Mobility Hubs in einer sogenannten Mittelstadt funktionieren, wird aktuell in Maintal mit ca. 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern durch die Frankfurt University of Applied Sciences erhoben. Hierzu wurde in dem Neubaugebiet Eichenheege in Maintal-Dörnigheim, das sich aufgrund eines Wohnraumförderkonzepts besonders durch einen hohen Anteil an Familien auszeichnet, ein Pop-up-Hub mit einem E-Pkw und zwei E-Lastenrädern über die Firma Carré Mobility GmbH errichtet.

Innerhalb von zwei Monaten bis einschließlich Ende August 2024 stehen die Fahrzeuge des Hubs für die Anwohner*innen, aber auch für alle anderen Menschen in Maintal zur Ausleihe gegen Entgelt bereit. Ob der Standort verstetigt wird, hängt vom Erfolg des Forschungsprojekts ab. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung durch die Frankfurt University of Applied Sciences wird eine Umfrage durchgeführt, an der sich alle Interessierten, auch außerhalb des Untersuchungsraums noch bis zum 09.08.2024 beteiligen können.

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