T. C. Boyles “Blue skies” ist unaufdringlich und unprätentiös. Die Klimakatastrophe entwickelt sich als Hintergrund einer Familiengeschichte in den USA. Einer Familie, die eigentlich nicht wirklich versteht, was da gerade passiert und deren Verhältnis zur Natur und dem eigenen Leben längst dissoziativ gestört ist. Man schaut als Leser zu und kann doch dem Gefühl nicht entgehen, dass man dabei zum Betrachter der eigenen vorhersehbaren Verhältnisse wird. Die Unfähigkeit zu reagieren und die Unumkehrbarkeit der Entwicklung drücken einen allmählich mit 5 G in den Lese-Sessel. Für mich ein wirklich überraschendes Highlight, weil eben nicht belehrend, nicht emotional anklagend. Nur Zuschauen, Gucken, versuchen zu verstehen.